Donnerstag, 1. März 2012

Das Kompost - Dilemma

Man kann so viele schöne Broschüren im Internet finden, die einem genau anzeigen, wie der Kompost idealerweise aufgebaut, aus welchen Bestandteilen und Mengenverhältnissen er zusammen gesetzt sein soll. Welche Bauweise des Kompost-Behältnisses die Beste ist.

Meiner Meinung nach geht nichts über unseren alten Komposter, der aus eingekerbten Latten einfach zusammengesteckt wurde. War aus dem örtlichen Baumarkt und hat um die 15 Euro gekostet. Es kam Luft von allen Seiten dran, der Haufen ließ sich leicht mal, quasi im Vorübergehen, umwenden, er bekam genügend Wasser durch Regenfälle ab. Stinken tat er nie.

Nur die Optik... Die Optik...

Meinem Mann gefiel das 'offene Ding' nicht. Er sieht nicht gerne Gemüsereste oder Eierschalen herumliegen. Also haben wir uns vor knapp vier Jahren einen sogenannten Thermokomposter gekauft.
Grün ist er, sieht etwas aus wie eine Mülltonne, unten etwas breiter als oben und mit drei angeblich so praktischen Klappen. Einfach zusammen zu bauen, das war er schon: Seiten gegeneinander stellen und mit den beiliegenden Plastik-Klemmern an den dafür vorgesehenen Stellen zusammenfügen.
Auf dem Boden wurde ein Metallgitter (ähnlich Hühnerdraht) ausgelegt und der Komposter dann drauf gestellt. Noch die Klappen eingehängt und schon konnte das Befüllen losgehen.

Der Standort ist übrigens im Winkel zwischen Holzschuppen und 1000 Liter Regenwassertank. So dass wir ihn von der Terrasse aus nicht sehen müssen. Er steht hauptsächlich im Schatten und bekommt kaum Regen ab. Leider ist der Boden, dort wo er steht, sehr nass. Ist die tiefste Ecke und wenn der Regentank voll ist, läufts schonmal über... Das ist nicht ideal, das weiß ich.

Es funktioniert schon. Gefühlt braucht der grüne Komposter schon deutlich länger für die gleiche Menge Output. Das was ich dann z.B. heute heraus geholt habe war
  • stark verdichtet
  • zum Teil noch sehr grob
  • teilweise matschig nass und teilweise staubtrocken
  • zum Teil gefroren (soviel zu "thermo")
Ich habe es portionsweise durch mein Kompost-Schüttelsieb gejagt (muskelbetrieben), und aus einem Drittel Füllmenge knapp 3 10-Liter-Eimer feinen Kompost herausgeholt. Das grobe Zeug habe ich zum Teil wieder oben auf gefüllt und etwa eine gute halbe Schubkarre voll in das zweite Hochbeet eingefüllt, wo es zwischen den Laub-Schichten die Umsetzung ankurbeln soll.

Würmer sind mir nicht einer begegnet, ist wohl noch zu kalt und sie haben sich noch im Erdreich verkrochen, denke ich. Aber ich habe ein Mäusenest ausgehoben - unfreiwillig. Erst kam mir eine Schicht kleingeschnipselte, trockene Blätter entgegen, dann drei kleine, nackte Mäusebabys. Lebend - warm und noch sehr klein. :-(
Angenommen es waren Wühlmäuse, habe ich sie als zukünftige Kokurrenz um meine Ernte betrachtet. Ich musste sie doch entsorgen. Warum sie groß werden lassen, Löcher buddeln, um dann bei uns in die Mausefalle zu gehen? Oder von Nachbars Katze erwischt zu werden? Es ist mir nicht leicht gefallen.

Ich werde dem grünen Kompost-Monster dieses Jahr noch eine Chance geben und mich etwas besser um ihn kümmern - das gelobe ich feierlich.

Dazu soll gehören:
  • Inhalte gut durchmischen (grüne und holzige Anteile)
  • locker einschichten
  • gleichmäßig feucht halten, also zwischendurch bewässern, wenn nötig
  • nur wenig Holzasche inkl. Kohleresten hinzufügen
  • zwischenzeitlich immer mal wieder auflockern und belüften
  • ein paar Würmchen hineinsetzen (wenn ich welchen beim Gärtnern begegne)

Hier noch ein paar Links zum Thema, die ich gut finde:

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